Hoftiere

Was sind Nutztiere?
Nutztiere oder auch Hoftiere sind Tiere, die, wie der Name schon sagt, Menschen einen Nutzen bringen. Klassische Nutztiere sind Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Kaninchen, Pferde und Geflügel. Aber auch Bienen und Fische gehören zu den Nutztieren, ebenso wie einige Wildtiere und exotische Tiere. Menschen nutzen diese Tiere zur Fleischgewinnung, zur Herstellung von Milch und Eiern und als Felllieferant. Zu den Nutztieren zählen auch die Tiere, die für Menschen „arbeiten“, z. B. Zug- und Reittiere. Im Gegensatz zu Haustieren steht bei Nutztieren der wirtschaftliche Aspekt im Vordergrund.

Was essen Nutztiere?
Die Nutztiere in Deutschland fressen ca. 73 Millionen Tonnen Futter im Jahr, von denen 93 % auch hierzulande hergestellt wird. Das Futter für Nutztiere wird in sogenannten Getreideeinheiten berechnet und setzt sich wie folgt zusammen: 50 % des Futters bestehen aus Futterfrüchten, Zwischenfrüchten, frischem Gras, Heu, Silage, Silomais und Raufutter. Die anderen 50 % bestehen aus hofeigenem Getreide, Mischfutter und zugekauftem Einzelfuttermittel.

Wo begann die Nutztierhaltung?
Nachweise über die ersten Formen der Tierhaltung findet man bereits in der Steinzeit. Die nachweisliche Haltung von Nutztieren in der Geschichte begann etwas zeitversetzt im Nahen Osten, in Nordchina und den Anden Südamerikas. Anfangs ließ man die gejagten Tiere für einen gewissen Zeitraum in Stallungen am Leben, um immer Zugang zu frischem Fleisch zu haben.
In Deutschland hat das zielgerichtete Züchten von Nutztieren vor ca. 200 Jahren begonnen. Zur Verbesserung der Lebensqualität von Nutztieren wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Tierernährung erforscht. Durch die Erkenntnisse dieser Forschung konnte die Tiergesundheit, die Leistungsfähigkeit der Nutztiere und die Qualität der Produkte verbessert werden.
Die Haltung von Nutztieren ist bis heute sehr arbeitsintensiv, konnte aber durch verbesserte technische Hilfsmittel und moderne Ställe erleichtert werden. Diese zeitgemäßen und vor allem artgerechten Ställe werden den Bedürfnissen der Tiere gerecht und erleichtern dem Landwirt die Arbeit.

Warum sind Bienen Nutztiere?
Die Biene ist natürlich Honiglieferant, aber ihre Hauptaufgabe ist das Bestäuben von Blüten, um Obst- und Gemüsepflanzen zu befruchten. Ohne die Arbeit der Bienen könnte viel weniger bis gar kein Obst und Gemüse geerntet werden. Während die Bienen in den Blüten nach Nektar suchen, bleiben die Blütenpollen der Pflanzen an ihrem Körper hängen und sie bestäuben damit die nächsten Blüten zu denen sie fliegen. Nur so können die meisten Pflanzen Früchte für den Verzehr produzieren.

Wie leben Hühner?
Freilebende Hühner leben in Gruppen bis zu 20 Hennen mit einem Hahn zusammen im Wald, auf Lichtungen oder am Waldrand. Glückliche Hühner benötigen Sträucher, Hecken und Bäume, um sich auch mal verstecken zu können. Hühner sind Herdentiere, was auch bedeutet, dass es eine klare Rangordnung in der Herde gibt. Innerhalb dieser sogenannten Hackordnung gibt es klare Regeln für das Zusammenleben und der Hahn ist immer der Chef. Er sorgt für weniger Streit unter den Hennen, warnt vor Feinden und führt die Herde zu den besten Futterstellen. Je mehr Hühner in einer Herde zusammenleben, desto mehr Ärger gibt es. Das liegt daran, dass Hühner sich nur bis zu 50 andere Hühner als „Freunde“ merken können und nur weitere 150 Tiere erkennen. Besonders glücklich sind Hühner allerdings in einer artgerechten Haltung in Kleingruppen, wie bei wildlebenden Hühnern.

Warum gackern Hühner?
Hühner können ganz hervorragend hören und bis zu 30 verschiedene Geräusche machen. Diese nutzen sie, um mit anderen Hühnern ihrer Gruppe zu kommunizieren. Bereits Küken und Henne „sprechen“ direkt nach dem Schlüpfen miteinander. Besonders bekannt ist natürlich das Gackern der Hühner. Hühner können vor Freude gackern, aber auch aus Angst oder als Warnung. Wissenschaftler vermuten, dass Hühner nach dem Eier legen gackern, um wieder Kontakt mit ihrer Herde aufzunehmen.

Was braucht man alles für einen Hühnerstall?
Hühner brauchen mehr Platz, als man im ersten Moment denkt. Wer Hühner artgerecht halten möchte, muss neben einem Hühnerstall in passender Größe auch für ausreichend Auslauf sorgen. Hühner laufen nämlich am liebsten den ganzen Tag herum und suchen nach Leckereien. Für die Größe des Hühnerstalls gilt die Faustregel: Fünf Zwerghühner oder drei mittelgroße Hühner brauchen mindestens einen Quadratmeter Platz im Stall. Es darf aber auch gerne ein bisschen mehr sein, damit sich das Federvieh besonders wohl fühlt und genug Platz ist, um Rangkämpfen gegebenenfalls aus dem Weg zu gehen. Der Stall sollte mit ausreichend Scharrfläche und Sitzstangen ausgestattet sein, damit sich die Hühner auch aus dem Weg gehen können. Ein zusätzliches Legenest im Stall, sorgt für mehr Zufriedenheit bei den Hühnern und auch für mehr Eier. Ein Legenest sollte dabei 35 x 35 x 35 cm groß sein. Ein solches Legenest reicht dann für 3 bis 4 Tiere. Außerdem brauchen Hühner eine Quelle für Frischwasser und einen Futterspender, falls sie auf dem Außengelände selber nicht genug Futter finden können. Wer Hühner halten möchte, um den Eigenbedarf an Eiern zu decken, dem reichen drei bis fünf Hühner.