

Warum gibt es Sonderangebote?
Sonderangebote sind ein wichtiges Marketinginstrument im Rahmen der Preispolitik
eines Unternehmens. Sie dienen zur Kundenakquise und -bindung und bieten dem Kunden
zu einem geringeren Preis ein qualitativ gleiches Produkt an. Ein großer Vorteil für
den Kunden, denn der profitiert davon, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu einem
günstigen Preis kaufen zu können.
Was bedeutet „solange der Vorrat reicht“?
Irgendwann ist auch der größte Produktvorrat einmal aufgebraucht. Das liegt in der Natur
der Sache. Um sich davor zu schützen, dass Kunden dennoch auf eine Auslieferung oder
Aushändigung bestehen, verwenden Unternehmen häufig verschiedene Freizeichnungsklauseln
wie „unverbindlich“, „solange der Vorrat reicht“ oder „Preis freibleibend“. Aber ist es
ausreichend diese Klauseln zu verwenden oder sind dran Bedingungen geknüpft?
Um sie anwenden zu dürfen, ist es wichtig, dass zum Beispiel im Fall einer Gratiszugabe,
ein angemessenes Verhältnis von Hauptprodukt und Zugabe besteht. Das bedeutet, dass nicht
viel weniger Gratiszugaben als Hauptartikel gelagert werden dürfen. Denn, der Verbraucher
muss eine realistische Chance haben, die Gratiszugabe noch zu erhalten.
Auch bei Sonderangeboten muss ein entsprechender Vorrat vorhanden sein, damit es ausreichend
ist, nur die Klausel „solange der Vorrat reicht“ in der Angebotswerbung zu verwenden und nicht
noch direkter auf eine begrenzte Anzahl des Angebotsartikel hinzuweisen. Hier kann vom Käufer
nicht erwartet werden, dass ihm bewusst ist, dass das Produkt vielleicht schon nach wenigen
Stunden ausverkauft ist.
Anders ist das bei Aktionsangeboten. Hier wissen auch Käufer mittlerweile, dass die Anzahl
begrenzt ist und das Angebotsprodukt im Zweifel in kürzester Zeit vergriffen sein kann.
Sogenannte Lockvogelangebote, bei denen das angebotene, sehr günstige Produkt nur in Kleinstmengen
verfügbar ist, sind allerdings unzulässig.
Wie lange müssen Sonderangebote verfügbar sein?
Im Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb steht, dass die zu einem bestimmten Preis beworbene Ware
oder ein gleichartiger Artikel "angemessen" lange vorrätig sein müssen. Jetzt ist „angemessen“ natürlich
ein dehnbarer Begriff. Bei der Entscheidung, ob ein Angebot lange genug für den Kunden verfügbar war,
sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen:
- Der Preis
- Die Art des Produkts
- Die Gestaltung der Werbung
Früher galt ein Vorrat von zwei Tagen als angemessen. Das ist heute nicht mehr so. Im Streitfall muss der Verkäufer nachweisen, dass er für ausreichend Vorrat gesorgt hatte, das Produkt aber doch schneller ausverkauft war, als erwartet. Ist bereits vorab klar, dass der Vorrat nicht ausreichend ist, muss der Verkäufer darauf in seiner Werbung hinweisen. Hinweise wie "Ausstellungsstück" "Restposten" oder "Einzelstück", deuten direkt auf ein beschränktes Angebot hin. In diesen Fällen muss der Kunde damit rechnen, dass das Produkt im Zweifel sehr schnell vergriffen ist.
Warum gibt es einen Sale?
Das Wort „Sale“ kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „Schlussverkauf“. Schlussverkäufe gibt es in
Deutschland schon lange. Früher hießen sie Sommer- oder Winterschlussverkauf. Der Schlussverkauf oder auch Sale
wird dazu genutzt, die Läger der Geschäfte zu leeren und Platz für neue Ware zu schaffen. Dafür werden die Waren
der vorhergehenden Saison zu reduzierten Preisen angeboten, zur Freude aller Schnäppchenjäger.
Wann ist immer Sale?
Bis 2004 waren die Zeiten für den Sale oder auch Schlussverkauf in Deutschland gesetzlich fest geregelt.
Der Sommerschlussverkauf durfte am letzten Montag im Juli und der Winterschlussverkauf am letzten Montag
im Januar beginnen und dann 14 Tage lang dauern. Seit diese Regelung 2004 aufgehoben wurde, dürfen alle
Geschäfte zu beliebigen Zeiten einen Schlussverkauf durchführen. Dennoch haben die meisten Geschäfte die
alten Zeiten des Sommer- und Winterschlussverkaufs aus zwei Gründen beibehalten. Erstens sind die Kunden
an diese Zeiten gewöhnt und zweitens werden genau zu diesen Zeiten saisonale Waren ausgetauscht, so dass
die Läger geleert werden müssen. Die meisten großen Onlineshops handhaben das etwas anders und veranstalten
in regelmäßigen Abständen Sale Aktionen, zum Vorteil der Kunden.